Weihnachten mit Depression: Das Gefühl der Unsichtbarkeit und Einsamkeit im festlichen Glanz

Abschied von den Weihnachtstagen

Autor:

Christian

Kategorie:

gepostet am:

27. Dezember 2023

Abschied von den Weihnachtstagen 2023

Abschied von den Weihnachtstagen

Während die Weihnachtszeit normalerweise von Freude, Wärme und Gemeinschaft geprägt ist, finde ich mich oft im Schatten wieder, unsichtbar für das festliche Glanzlicht und die fröhlichen Gesichter um mich herum. Die festliche Atmosphäre verstärkt das Gefühl der Unsichtbarkeit, besonders wenn die Dunkelheit der Depression mich fest im Griff hat.

Inmitten des festlichen Glanzes um mich herum gelingt es mir oft nicht, mich mit der festlichen Stimmung zu verbinden. Die festlichen Aktivitäten, die für viele so erfreulich sind, werden für mich zu einer emotionalen Last. Das Bedürfnis nach sozialer Integration und Verbindung wird stärker, während ich mich gleichzeitig von der festlichen Freude abgeschnitten und nicht willkommen fühle.

Die Dekorationen, das Lachen und die strahlenden Augen der anderen können für mich wie eine undurchdringliche Barriere erscheinen. Ich sehne mich nach Verständnis und Unterstützung, während das Gefühl der Isolation in dieser festlichen Zeit noch intensiver wird. Oftmals fehlt das Bewusstsein der Anderen dafür, dass nicht jeder die festliche Jahreszeit mit derselben Leichtigkeit erlebt.

Das Fest der Liebe wird für mich auch zu einer Zeit der inneren Einsamkeit, auch wenn ich nicht alleine bin. Es ist schwer zu erklären, dass die Dunkelheit, die die Depression mit sich bringt, nicht einfach durch festliche Lichter vertrieben werden kann. In dieser festlichen Saison ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Wärme, die geteilt wird, nicht nur durch Geschenke und festliche Aktivitäten entstehen kann, sondern auch durch einfühlsame Gesten, aufmerksame Worte und das ernst gemeinte Angebot von Unterstützung. Taten sind größer als leere Wortphrasen, die es leider viel zu oft zu geben scheint.

Ich sehne mich einfach danach, nicht nur körperlich anwesend zu sein, sondern auch emotional und gesellschaftlich integriert und verstanden zu werden. Doch enttäuschenderweise ist das Gefühl, nirgends so wirklich dazuzugehören und die Kombination des FOMO-Gefühls (Fear Of Missing Out) ein ständiger Begleiter.  Da es mich schon seit mehreren Jahren begleitet und es nicht besser wird, liegt es vermutlich sowieso alles an mir. Darum werde ich in einigen Bereichen auch hier Konsequenzen für mich ziehen müssen. Was nicht gut tut, muss gehen und ich laufe niemanden mehr hinterher. In dieser festlichen Saison sollten die Menschen um mich herum sich bewusst sein, dass die wahre Magie von Weihnachten darin besteht, Liebe und Mitgefühl zu teilen, auch mit denen, die sich im Schatten fühlen und ehrlichen Respekt gegenüber eine so dreckigen Krankheit zu haben.

Ich hoffe darauf, dass ich in Zukunft nicht weiter übersehen werde.

Ein Kommentar

  1. Terael 28. Dezember 2023 um 7:18 - Reply

    In Teilen kommt es mir so vertraut und bekannt vor. fühl dich, falls ok, lieb umarmt. 🫂

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