Vor vier Jahren zu Beginn von Corona endete meine Therapie im Einhornzoo. In dieser Zeit habe ich viel mitgenommen und Techniken erlernt, um zumindest kurz vor der endgültigen Dunkelheit handeln zu können.
Selbst wenn die Corona-Zeit fremd, beängstigend und anders war, es war um Längen ruhiger im Kopf. Eine Ruhe, die ich zurzeit vermisse, weil es Tag für Tag Hetze im Hamsterrad gibt und ein Zurückziehen zum Akku aufladen in der Form nicht existiert. Der Kopf ist unsortiert und von Gedanken so sehr zerfressen.
Alte Baustellen und Probleme manifestieren sich in der Gegenwart und am Ende funktioniere ich nur noch. Die Gleichgültigkeit mir gegenüber ist so groß, dass Probleme entstehen, die hätten verhindert werden können. Alte falsche Muster sorgen für ein Funktionieren, aber der Kreislauf beginnt immer wieder und wieder von vorne. Jedes Mal, wenn eine Chance entsteht, ist diese kurzfristig greifbar, um eine Ausfahrt zu finden, aber schnell kommt der dunkle Schwamm zurück und zieht mich ins Dunkle hinein.
Was fehlt ist aktuell eine klare Diagnose, um Lösungen zu finden, mit externer Hilfe, den Mut und die Gelegenheit den selbstgemachten kapitalistischen Problemen und Suchtentwicklung zu entfliehen. Seien wir ehrlich, ich habe mir zu lange vorgemacht es alleine zu schaffen, aber wenn man sich nicht verstanden fühlt, weiß ich auch nicht, wie ich mit Reden weiterkommen soll. Geredet wurde die letzten Jahre zwar viel, aber sehr oft ohne jeglichen Inhalt. Am Ende war es oft ein Spiel auf Zeit, frei dem Motto: Das wird schon.
Ich kriege meinen Arsch nicht mehr hoch, weil ich mich weiter und weiter ins selbst gewählte Loch grabe und jegliche Motivation und Freude abhanden gekommen ist.
Von außen betrachtet wird es wieder viel „Mach einfach.“ geben, aber genau das funktioniert nicht.
Ich kann und will das alles nicht mehr. Ich bin müde und antriebslos.