Mein Einstieg ins Lesen: »Zauberberg 2« von Heinz Strunk

Lesen und ich – das war nie eine große Liebesgeschichte. Aber Heinz Strunks »Zauberberg 2« hat mich neugierig gemacht. Warum? Eine zeitgenössische Interpretation, die mit Humor und gesellschaftskritischen Untertönen begeistert. Mein Fazit: ein unterhaltsamer Einstieg ins Lesen – vielleicht wird das doch noch ein Hobby für mich.

Heinz Strunk – Zauberberg 2 Buchcover mit roten LEGO-Rosen und Zimmerpflanzen im Hintergrund

Lesen und ich – das war nie wirklich eine große Liebesgeschichte. Aber hin und wieder überkommt mich der Gedanke, dass es vielleicht doch ein Hobby für mich sein könnte. Diesmal hatte ich sogar einen konkreten Anlass: Ich wollte mich auf eine Lesung von Heinz Strunk vorbereiten. Deshalb habe ich mir »Zauberberg 2« vorgenommen – eine zeitgenössische Interpretation von Thomas Manns Klassiker »Zauberberg«. Den muss ich an dieser Stelle direkt outen: Das Original habe ich noch nicht gelesen. Aber nach diesem Buch habe ich es mir auf jeden Fall auf die Liste gepackt, es irgendwann einmal nachzuholen.

Ein Problem hatte ich allerdings von Anfang an: Ich kann mir Namen einfach nicht merken. Das ist mir früher schon oft aufgefallen und hier war es nicht anders. Am Ende wusste ich – übertrieben gesagt – immer noch nicht, wer Jonas Heidbrink eigentlich ist. 🫣 Aber irgendwie hat das dem Lesespaß keinen großen Abbruch getan, was für das Buch spricht.

Heinz Strunk schreibt mit einer guten Portion Ironie und Sarkasmus, was mir wirklich gefallen hat. Die Angstanfälle des Protagonisten Jonas werden schonungslos beschrieben und obwohl die Mitpatienten manchmal sehr überspitzt und fast klischeehaft dargestellt sind, fand ich es insgesamt spannend und unterhaltsam. Vielleicht hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle »normalere Patienten« gewünscht – also Figuren, mit denen man sich etwas leichter identifizieren kann. Aber dafür gibt es viele scharfe Beobachtungen und gesellschaftskritische Untertöne. Besonders die Sinnhaftigkeit von Therapien und Medikamenten wird immer wieder infrage gestellt, was ich sehr interessant fand.

Der Roman hat für mich eine angenehme Entwicklung durchgemacht: Anfangs noch flapsig und leicht, wird er mit der Zeit immer tiefgründiger. Die Misere des Protagonisten Jonas wird deutlicher und plötzlich war da mehr als nur Unterhaltung – es wurde todtraurig, urkomisch und auch nachdenklich. Eine Mischung, die mir gefallen hat.

Das Buch lässt sich im Großen und Ganzen gut lesen: nicht zu schwer, nicht langweilig. Aber ein Bestseller ist es für mich auch nicht. Es ist ein solides Werk, das sicher seine Fans hat, aber wohl keinen Platz in der Literaturlandschaft einnehmen wird, den man in Jahrzehnten noch bespricht. Für mich persönlich war es aber ein guter Einstieg, um mal wieder ein Buch in die Hand zu nehmen – und das zählt ja schließlich auch.

Vielleicht wird Lesen doch noch mein Hobby? Wer weiß. Für den Anfang war »Zauberberg 2« jedenfalls die richtige Wahl.

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