Ein Jahr voller Hoffnung – und Zweifel
Das Jahr begann mit Hoffnung und Plänen. In meinem ersten Beitrag 2024 habe ich geschrieben, dass ein neues Kapitel beginnt. Heute, kurz vor Ende des Jahres, stehe ich hier und frage mich, ob ich dieses Kapitel wirklich begonnen habe – oder ob es nur eine leere Seite und somit weitere verlorene Zeit geblieben ist.
Dauerschleife der Gedanken
Meine Gedanken sind in Dauerschleife und bei der Reflexion des Jahres frage ich mich ganz oft: warum mache ich das noch?
Ich mache mir Gedanken, warum ich meine Gedanken überhaupt noch aufschreibe und nicht einfach den Blog lösche oder nichts mehr poste. Irgendetwas treibt mich an, es zu machen, aber ich weiß nicht, was es ist.
Loslassen, Akzeptieren und Neu anfangen
Manchmal scheint der einzige Weg nach vorne, Dinge loszulassen – ob es Erwartungen, alte Kämpfe oder die Vorstellung von Perfektion sind. Akzeptanz ist keine Kapitulation, sondern der erste Schritt, um sich selbst anzunehmen und sich von Zwängen zu befreien. Ehrlichkeit spielt dabei eine Schlüsselrolle: Ehrlichkeit mit sich selbst, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist, und mit anderen, um authentische Verbindungen zu schaffen.
Ein Ende kann gleichzeitig ein Anfang sein, wenn man bereit ist, die alten Muster zu durchbrechen und Raum für Neues zu schaffen. Doch wie gelingt es, wenn das Loslassen schwerfällt und die Zukunft unsicher bleibt?
Ich gebe den ständigen Druck auf, immer perfekt sein zu müssen oder für alles eine Lösung zu haben. Ich lasse die Vorstellung los, dass ich ständig kämpfen muss, um voranzukommen. Denn das Leben selbst ist vielleicht schon ein Sieg. Ich gebe auf, Dinge zu verändern, die sich nicht ändern lassen. Ich lasse die Hoffnung los, immer irgendwo oder zu jemandem zu gehören. Ich will niemandem mehr nachlaufen oder mich aufdrängen, nur um Teil des Ganzen zu sein.
»Du musst dich bewegen, sonst gehst du unter.« — Robert Habeck
Vielleicht ist diese Erkenntnis der erste Schritt, nicht aufzugeben, sondern neu anzufangen – mit mehr Akzeptanz für mich selbst und weniger Erwartungen an die Welt um mich herum. Aber es bleibt die Frage: Wie geht man weiter, wenn das Loslassen so schwer ist und das Alleinsein so laut?
Wenn der Kreislauf nicht zu durchbrechen ist
Mir fällt es immer schwerer weiterzumachen, so wie es aktuell läuft, und dennoch kriege ich den Ausbruch aus dem Kreislauf nicht hin, da ich mir in vielen Situationen selbst im Wege stehe und die Angst vor dem tieferen Fall eine sehr große ist. In meinem aktuellen Zustand und mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln lassen sich die Zweifel nicht verringern, und die fehlende fachliche Unterstützung tut ihr Übriges. Zwar bin ich weggekommen von der dauerhaften Angst vor Veränderungen, weil ich in einer schwierigen Zeit eine große Veränderung für mich gewagt habe, die ich nicht bereue, dennoch fehlt mir die Perspektive, etwas Positives zu sehen. Es passiert für mich aber inzwischen so wenig Neues oder Lebensveränderndes, dass ich weiter in einem Zustand funktioniere, der mir sichtbar dauerhaft schadet.
Ich merke jedoch immer deutlicher, dass ich Hilfe brauche. Nicht die Art von „Hilfe“, bei der ich aufgefordert werde, Lösungen zu präsentieren, die ich selbst nicht habe. Nicht die Art, bei der Gespräche in die Länge gezogen werden, als würde man hoffen, ich vergesse meine Anliegen. Sondern Hilfe, die wirklich zuhört und versteht, dass ich Antworten suche – nicht nur auf meine Probleme, sondern auf die grundlegende Frage, wer ich überhaupt bin. Ich will keinen Menschen mehr hinterherlaufen, nur um dann festzustellen, dass sie meine Unsicherheit als Schwäche ausnutzen oder mich alleine lassen.
Was bedeutet „aufgeben“ wirklich?
Es fällt mir schwer, diese Worte auszusprechen: »Ich gebe auf;« aber vielleicht nicht auf die Weise, wie es klingt. Ich gebe den ständigen Druck auf, immer perfekt sein zu müssen oder Lösungen zu haben. Ich lasse die Vorstellung los, dass ich ständig kämpfen muss, um voranzukommen. Denn das Leben selbst ist vielleicht schon ein Sieg. Ich gebe auf, Dinge verändern zu wollen, die sich nicht ändern lassen. Ich lasse die Hoffnung los, immer irgendwo oder zu jemandem zu gehören. Ich will niemandem mehr nachlaufen oder mich aufdrängen, nur um Teil des Ganzen zu sein.
Mir helfen leere Worthülsen ohne Taten dahinter nicht weiter. Sätze wie »Das wird schon wieder« oder »Du bist nicht allein« klingen gut, aber sie sind wie ein Pflaster auf einer Wunde, die viel tiefer geht. Was ich brauche, ist Ehrlichkeit – von anderen, aber vor allem von mir selbst.
Ich gebe auf, mir vorzumachen, dass es reicht, einfach abzuwarten, bis sich etwas ändert. Veränderung kommt nicht von selbst, aber sie beginnt auch nicht mit einem verzweifelten Festhalten an Menschen, Dingen oder Hoffnungen, die keine echte Substanz haben. Ich will nicht mehr rennen, um jemanden oder etwas einzuholen, das vielleicht nie für mich bestimmt war.
Depression als ständiger Begleiter
Die Depression war dieses Jahr ein ständiger Begleiter. Jeder Tag, an dem ich nicht in dunklen Gedanken versunken bin, war ein kleiner Sieg. Aber ich wäre unehrlich, wenn ich sagen würde, dass ich gewonnen habe. Die Gedanken an ein Ende sind präsent wie nie, auch wenn sie im Verborgenen schlummern und durch die Wände flüstern.
Song: Angst von Blutengel
Ich habe Angst vor der Nacht und meinen Träumen, vor jedem neuen Tag
Ich habe Angst vor der Zeit, in der wir leben, nichts bleibt so, wie es war
Ich habe Angst vor jedem neuen Schritt nach vorn, doch es gibt kein’n Weg zurück
Ich habe Angst, meine Seele ist gefangen, die Hoffnung stirbt Stück für StückSongtext: Blutengel – Angst
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenEin Blick auf die Waage: Gewicht und Selbstbild
Mein Gewicht ist wieder dort, wo es am Anfang des Jahres war. Zwischendurch war es wieder so schlecht, dass ich 15 Kilo unter meinem Höchstgewicht von 232 kg aus dem Oktober 2014 war. Durch die eine Änderung eines meiner Suchtverhalten im September konnte ich das Gewicht wieder um 15,6 kg senken. Statistiker würden es vermutlich als Erfolg verbuchen, dabei sehe ich es als Niederlage an.
Stillstand im Berufsleben
Auch beruflich fühlt sich alles seit zwanzig Jahren nach Stillstand an. Die Arbeit nimmt mich immer so sehr ein, dass sie mir die Kraft raubt, Freude an anderen Dingen zu finden. Es fehlt mir immer eine Perspektive und Weiterentwicklung, ein Mentor, der mich unterstützt und formt.
Jeder Job, den ich hatte, war geprägt davon, ein Generalist zu sein – vielseitig einsetzbar, aber ohne klaren Fokus. Die Aufgabenbereiche wachsen stetig, die Verantwortung nimmt zu, doch die eigene Entwicklung bleibt auf der Strecke. Dabei wird immer mehr verlangt, ohne dass ich selbst in meiner Rolle wachsen kann. Ich erledige alles, was nötig ist, doch selten das, was mich wirklich erfüllt oder mir das Gefühl gibt, mich weiterzubringen.
Dieser ständige Zustand des „Alles, aber nichts wirklich“ hat mich an einen Punkt gebracht, an dem ich nicht mehr weiß, wo ich beruflich stehe – oder wer ich in diesem Kontext überhaupt bin. Meine Identität scheint sich in einem endlosen Strudel aus To-Do-Listen, Erwartungen und Verantwortung aufzulösen, ohne dass ein klares Ziel in Sicht ist.
Ein Mentor, der mir helfen könnte, meinen Weg zu finden und eine klare Richtung einzuschlagen, fehlt mir schmerzlich. Jemand, der mir zeigt, dass es nicht nur darum geht, alles am Laufen zu halten, sondern auch darum, selbst zu wachsen. Doch so bleibe ich in diesem Stillstand gefangen, und die Angst, etwas Neues zu wagen, ist ein ständiger Begleiter.
Isolation durch Arbeit und Selbstzweifel
Die Arbeit in der Vergangenheit hat nicht nur meine Energie geraubt, sondern auch meine sozialen Kontakte reduziert. Oft habe ich Einladungen abgelehnt, weil ich mich nicht als Teil des Ganzen fühlte. Durch viele Absagen wurde ich irgendwann gar nicht mehr eingeladen. Als Ersatz begann ich, Dinge zu kaufen, in der Hoffnung, dadurch interessanter zu wirken. Dieses Muster spiegelt sich auch in meinen „Hobbys“ wider. Wenn ich Kaufsucht als Hobby betrachten kann, dann bin ich darin richtig erfolgreich.
So nah und doch so fern
In einer Welt, in der es mehr Möglichkeiten denn je gibt, miteinander in Kontakt zu bleiben, fühle ich mich zunehmend isoliert. Die ständige Erreichbarkeit und die Erwartung, jederzeit reagieren zu können, setzen mich unter Druck. Ich sehe die möglichen Erwartungen anderer – ob sie real sind oder nur in meinem Kopf existieren – und weiß, dass ich sie nicht erfüllen kann oder will.
Ich sehne mich nach echten sozialen Verbindungen, aber lasse niemanden mehr in meinen inneren Kreis. Zu oft haben vergangene Erfahrungen wehgetan. Ich habe das Gefühl, für andere nur dann wichtig zu sein, wenn sie etwas von mir brauchen. Das Gefühl, wirklich dazuzugehören, bleibt aus.
In den letzten Jahren, besonders während der Pandemie, sind viele Kontakte zerbrochen. Ob es noch eine Chance gibt, diese wiederaufleben zu lassen, oder ob sie für immer Teil der Vergangenheit bleiben, weiß ich nicht. Ich frage mich, ob es besser ist, für sich zu bleiben, anstatt ständig Energie in Verbindungen zu investieren, die sich oft einseitig anfühlen.
Das Gefühl, niemandes bester Freund zu sein und Kontakte nur zu haben, wenn ich sie initiiere, belastet mich sehr. Natürlich weiß ich, dass jeder sein eigenes Leben führt. Aber wenn die Anstrengung, in Kontakt zu bleiben, immer nur von mir ausgeht, was bleibt dann davon übrig? Vielleicht gibt es Missverständnisse und jeder hat seine eigene Perspektive. Doch mit den Erfahrungen der Vergangenheit fühlt es sich für mich so an, als ziehe sich am Ende jeder den eigenen Schuh an – während ich zurückbleibe und mich frage, wo ich eigentlich stehe.
Hobbys verlieren ihren Reiz
Früher war Gaming eine Zuflucht, heute stresst es mich. Neue Spiele anfangen, vor allem solche mit komplexen Geschichten, fühlt sich wie eine Belastung an. Kino macht mir keinen Spaß mehr, weil ich mir körperlich im Weg stehe. Gedanken, ob ich in die Sitze passe, rauben mir jede Freude.
Ich habe dieses Jahr versucht, mehr Bücher zu lesen, und mein Ziel zwar erreicht, aber ich stresse mich damit. Oft kann ich mich nicht konzentrieren und frage mich, ob das Medium Buch überhaupt etwas für mich ist. Trotzdem habe ich so viele Bücher gekauft, dass ich wohl die nächsten fünf Jahre Material habe.
Bei Filmen und Serien fällt es mir schwer, mich zu konzentrieren. Oft weiß ich am Ende nicht mehr, worum es ging. Selbst bei gehypten Inhalten bleibt mein Kopf leer.
Von den geplanten 55 Konzerten in diesem Jahr habe ich nur 20 „geschafft“. Depression, körperliche Einschränkungen und heiße Sommertage standen mir im Weg. Finanziell war das mehr als unklug. Viele Locations und Menschenmengen stressen mich so sehr, dass ich oft aufgeben muss, bevor ich es überhaupt versucht habe.
FOMO (Fear of Missing Out) und FOBO (Fear of Better Options) scheinen bei mir Hand in Hand zu gehen. Ich möchte Dinge erleben, stresse mich aber so sehr, dass ich sie lasse. Hinzu kommen OP-bedingte Probleme und mein Gewicht, das mich daran hindert, unbeschwert wegzugehen. Selbst Gedanken über sanitäre Einrichtungen machen mich nervös.
Song: Alone i break von KoЯn
„I’m not broken, just a little bent.“
Songtext: KoЯn – Alone i break
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenDer Kampf mit dem Loslassen
Und doch: Aufgeben bedeutet nicht, dass ich verloren habe. Es bedeutet, dass ich aufhöre, mich selbst zu quälen. Dass ich akzeptiere, dass ich manchmal nicht weiterweiß. Dass ich Raum schaffe, um neue Wege zu finden – auch wenn sie noch nicht sichtbar sind oder einfach die Wege ausprobiere, die mir nicht gefallen und unbehagen im Kopf auslösen.
Song: 86 von Imminence
Believe, not just the things that you see
It’s time to find what you could be
What you could be
I keep waiting to start my life
it feels like the cut of a knifeSongtext: Imminence – 86
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenGedanken über den Blog – und mich selbst
Als ich damals diesen Blog startete, war es eigentlich mein Ziel, über Erfolg und Misserfolg auf meiner Abnehmreise als adipöser Mensch zu berichten und den Austausch mit Gleichgesinnten zu fördern, die ähnliche Probleme teilen oder Zuflucht suchen. Zudem hatte ich vor, den Fokus abseits des Abnehmprozesses durch private Elemente zu erweitern. Dies ist mir in den letzten zehn Jahren nicht so gelungen, wie ich es geplant hatte. Woran es genau scheitert, kann ich gar nicht so richtig festmachen, denn es gibt viele Variablen, die dazu geführt haben, dass es hier so ruhig ist. Für manches schäme ich mich so sehr, dass ich nicht einmal in der Therapie richtig darüber sprechen konnte.
Obwohl es hier, wie gesagt, sehr ruhig geworden ist, gab es immer wieder Kontaktaufnahmen von Menschen, die auf ihrem Weg Unterstützung suchten. Jemanden, der bereits Erfahrungen gemacht hat und abseits von den oft sehr erfolgreichen und positiv aufgestellten Menschen auch die Schattenseiten teilt und über die negativen Aspekte sowie deren Folgen spricht. Auf der einen Seite hat es mich gefreut, wenn sich jemand für mich und meine Geschichte interessiert hat. Auf der anderen Seite wollte ich nie jemanden zu stark in seiner Entscheidung, ob für oder gegen eine Operation, beeinflussen, da ich selbst das Gefühl habe, mich in die falsche Richtung habe leiten lassen und vieles falsch angegangen zu sein. Zwar gab es auch bei mir immer Menschen, die mir geholfen und ihre Erfahrungen geteilt haben, aber am Ende muss jeder seinen eigenen Weg finden.
Wie geht es nun weiter?
Anfang des Jahres hatte ich mir das Ziel gesetzt, den Blog wieder aufblühen zu lassen. Neben dem aktuellen Stand und der laufenden Entwicklung wollte ich auch alte Themen aufgreifen und im Rahmen eines wöchentlichen oder monatlichen Rückblicks veröffentlichen. Doch daraus wurde nichts – mein eigener Anspruch stand mir wieder einmal im Weg.
Zwar gibt es hier knapp 35 angefangene und vorbereitete Beiträge, die ich nie beendet oder weitergeführt habe. Wieder einmal hängt einer vom anderen ab. Und lohnt es sich überhaupt, diese noch zu veröffentlichen? Interessiert sich am Ende jemand dafür, was ich während Corona gedacht habe oder was ich in dieser Zeit gemacht habe? Bin ich überhaupt interessant – oder ist das einfach nur ein weiterer Blog, den niemand liest?
Sind Blogs heutzutage überhaupt noch ein relevantes Medium? Ich bin nicht der Typ, der auf Social Media präsent ist, Videos von sich macht oder generell in der Öffentlichkeit spricht. Ich fühle mich hässlich und langweilig. Am Ende bin ich doch nur ein weiteres Glied der Gesellschaft, dessen „Material“ kaputt und unwichtig ist.
Nach langem Überlegen habe ich entschieden, den Blog erst einmal zu pausieren. Für diejenigen, die hier gelegentlich vorbeischauen, lasse ich die Seite online – als Archiv meiner Gedanken und Erfahrungen. Ob ich hier noch Beiträge veröffentliche, sei es alte Entwürfe oder neue Gedanken, werde ich spontan entscheiden, ohne Druck und ohne den Anspruch, regelmäßig Inhalte zu liefern.
Ich brauche Zeit, um meine aktuellen Herausforderungen anzugehen und Lösungen für meine Probleme zu finden. Vielleicht werde ich irgendwann in der Zukunft, mit etwas Abstand, darüber berichten. Bis dahin bleibt dieser Blog ein Ort, der für mich immer eine Möglichkeit war, mich mitzuteilen und auszutauschen – auch wenn ich inzwischen spüre, dass viele Plattformen, auf denen ich früher aktiv war, mit der Zeit verschwunden sind.
Abschließend möchte ich ehrlich sein: Der Blog und Social Media haben mir nicht nur als Ventil gedient, sondern auch, um Feedback zu meinen Gedanken zu bekommen – und manchmal, um Bestätigung zu suchen, die mir im Alltag oft gefehlt hat. Das ist kein einfacher Gedanke, aber es gehört zu meiner Reise dazu.
Für all die, die mich über die Jahre begleitet haben – sei es durch einen Kommentar, eine Nachricht oder einfach nur durch Lesen – danke ich von Herzen. Egal, wie es hier weitergeht: Es hat mir geholfen, meine Gedanken zu sortieren und ein Stück von mir zu teilen.
Vielleicht ist dies kein Abschied, sondern nur ein neuer Anfang – in meinem Tempo, ohne Druck, und mit der Hoffnung, dass ich trotz der Dunkelheit meiner Depression irgendwann wieder Licht finde und die Dunkelheit nicht siegt.
Ciao
Lieber Christian, es braucht unglaublich viel Kraft und ist so stark von dir, das alles in Worte zu fassen. Darauf kannst Du stolz sein. Du kennst mich seit ein paar Jahren und weisst, dass ich teilweise mit dir fühle. Danke, dass Du es trotz allem durchziehst, deinen Gedanken eine weitere Stimme zu geben, diese mit uns zu teilen und Dich dabei nicht hinter der Dunkelheit versteckst. Dankbar dafür, dass social media uns die Möglichkeit gegeben hat unsere Wege zu verbinden. Hab dich (euch) Lieb <3
Hallo Christian – wünsche dir frohe Weihnachten! Der facebook Algo hat einen Eintrag in meine Timeline gespült der mich neugierig gemacht und deinen Blog verlinkt hat. Ich musste den ganzen Eintrag einfach in einem Zug lesen – schreiben kannst du überaus gut, so ehrlich und authentisch! Du kannst deine Probleme für jeden verständlich machen und das passende Mitgefühl aufrufen. Bin mir sicher, dass dies auch dir selber ein wenig hilft, schließlich kannst du die Problematik exakt benennen, andere können das nicht. Für mich klingt es wie ein ‚Identitätsproblem‘, du bist auf der Suche nach dir selber – wie wir alle – und findest in der hektischen Konsum- und Arbeitswelt keine Antwort. Dort wirst du sie auch nie finden. Du lebst nicht um etwas großes zu erreichen, die Erfahrungen des Daseins sind genug und werden dich rückblickend weiterbringen, auch wenn es derzeit für dich nicht so aussieht.
Das mit dem Mentor ist eine richtungsweisende Idee. Heutzutage muss man sich keinem Guru anschließen, geistig fortgeschrittene Menschen geben ihr Wissen auch auf Plattformen wie YouTube weiter, was mir sehr geholfen hat. Denke, ein Fundament aus einem Weltbild, dass dich selber überzeugt, ist wichtig um die Probleme anzugehen und mit der verbesserten Einstellung zu begegnen.
Als virtuelle Mentoren könnten sich bspw. folgende Personen eignen, die viele Interviews auf YT geben, du findest ohnehin automatisch jene, die zu dir passen: Bernardo Kastrup, Rupert Spira, Donald Hoffman, Tom Campbell, Eckhart Tolle usw. Diese könnten dein Weltbild umkrempeln und so zur Lösung beitragen.
Alles Gute, Karl