Jahresabschluss 2021 und Bam! Da gab es zum Jahresstart direkt einen in die Fresse. Ja klar, der Körper fühlt sich halbwegs wohler und die Schmerzen sind dank funktionierender Supplementierung wieder weg, die kleineren Shirts fallen etwas lockerer aus an der Plauze und die Waage haut direkt einen drauf. Merkwürdig? Danke Weihnachten! Danke mein dummes Ich. Nein, Spaß … Irgendwas läuft definitiv falsch und ich bekomme es nachträglich im Kopf reflektiert mit. Leider alles zu spät und zu fest gefahren, um es zeitnah zu ändern.
Im Dezember habe ich mich aber auch gehen lassen, obwohl ich kaum noch Essen bestellt oder außerhalb gekauft habe, die Gönnung war in der Weihnachtszeit dennoch sehr real. Mir kam es dennoch weniger vor als es am Ende war und das schwarze Wasser war auch weniger als noch in den Monaten zuvor.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie scheiße es ist zu wissen, alles falsch zu machen und die vorhandenen positiven Veränderungen nicht groß genug sind, um die Probleme zu minimieren. Am Ende schlägt sich das bei mir auf das Gewicht nieder und die Zufuhr unnötiger leerer Kalorien, um bestehende Probleme darin zu ertränken. Es läppern sich die Kalorien ganz schnell zusammen. Dadurch lösen sie sich leider nicht und verschieben sich nur in die Zukunft. Ich renne also mit offenen Armen in das Messer und in neue Probleme.
Worüber ich aber immer noch froh bin? Keine Drogen- oder Alkoholsucht in der Zeit entwickelt zu haben und mich “nur” mit einer Ess-, Angststörung, Depressionen und einer Oniomanie für die Glücksgefühle rumschlagen muss. Wuhu …
Und nun?! Ich lebe ein Leben als schlechtes Vorbild für jeden Operierten und es macht mich traurig, die Birne nicht in den Griff zu bekommen und so weiter auf der Sucht zu hängen. Ich bin müde vom Denken, müde vom Leben und müde von Lügen und leeren Worten und Versprechungen. Ich funktioniere aktuell nur für andere und mein Tag besteht aus wenig Freude, weil mir auch nichts mehr Freude bereitet. Es ist vollkommen egal, womit ich die kleinen Glücksboten im Körper beglücke, denn der dadurch entstehende Peak ist zu klein. Das nervt mich sehr und ich muss mich schnell aus dieser Mühle lösen, da ich kaputt gehe und es sehr stark merke, nur noch zu existieren. Wie schaffen es andere, Träume zu haben und ihr Leben nach diesen leben zu können? Würde ich das machen, dann hätte ich ein noch strangeres Leben als so schon und sehr viel mehr Angst.
Die Lösung? Veränderung. Die erste positive Veränderung war definitiv mein Auszug aus der Wohnung und das Verlassen meiner Geburtsstadt und das nicht mehr ständige alleine zu sein. Aber wo weitermachen? Ich weiß es aktuell nicht, denn die Angst, am falschen Zahnrad zu drehen ist sehr groß und am Ende existenziell. Was ich weiß, ist, dass mich nervende Dinge in Zukunft zu Veränderungen bringen werden und ich nicht weiter zugucke und mich weiter kaputt mache. Auch wenn ich am Ende niemanden mehr habe, dann. Was solls.
Was für mich ein weiteres Problem aktuell darstellt, den richtigen Arzt dafür zu finden, der mir einen weiteren Lösungsansatz aufzeigen kann und vielleicht doch auf Tabletten einstellt. Und aktuell hat meine Klinik wegen Corona keine richtige Nachsorge im Angebot, sodass ich diesen Teil erst einmal alleine stemmen muss.
Also heißt es 2022 für mich ohne jegliche neue Vorsätze zu starten, denn meine Vorsätze der letzten sechs Jahre sind noch immer nicht umgesetzt und der Kopf rattert so schon genug. Ich werde im Januar das Suchtmittel weiter runterfahren und noch mehr Tee trinken und das Kochen weiter führen und mich daran gewöhnen mir Zeit für mich zu nehmen und weiterhin überleben. Außerdem suche ich noch nach einem neuen Hausarzt und bin gespannt, was im März dann bei der Long-Covid-Untersuchung rauskommen wird und hoffe einfach, dass der ganze Stress etwas weniger wird und ich mit einem blauen Auge am Ende rauskomme.
Auf diesem Foto sind zwei meiner Probleme zu erkennen.
Es entstand in einer Pause während einer Zockerrunde und ich sehe darin einfach nur Leere. Ich habe auf jeder möglichen Plattform die tollsten Spiele und Geschichten, bekomme aber im Kopf tierischen Stress vor neuen – durch die Spiele entstandenen – Situationen, dass ich erst gar nicht damit anfange und dann irgendwelche Multiplayer-Spiele, um virtuelle Listen abzuarbeiten. :-(
Ich vermisse das lockere Spielen können und die Zeit dafür zu finden sich dem hinzugeben und auch die Geschichte wahrzunehmen und hoffe, dass sich das irgendwann wieder legt, denn es gibt noch viele schöne Welten zu entdecken.
Der diesjährige Kalender »Schoene Scheisse« für die Gewichtsupdates kommt von Piero Masztalerz
Statistik
- Aktuelles Gewicht: 185,1 kg
- Gesamtabnahme zu 2014 (Startgewicht 232 kg): (
-81 kg)-46,9 kg - Veränderung zum Vormonat: +5,1 kg
- BMI: 59,7 +1,6
Ich bin auf deine Seite gestoßen, weil für mich in 3 Wochen die OP ansteht, ich an meinem Shake nuckel und mich gerade selbst bemitleide. Dass die Eiweißphase los geht, kam heute spontan und ich jammer, warum ich kein Abschiedsessen hatte, noch einmal Allyoucaneat und dann frag ich mich, ob ich eigentlich ein bisschen dumm bin, weil genau das Denken zu meinem Problem geführt hat.
Ich erkenne mich in einigen deiner Texte wieder.. und eigentlich schreib ich das nur, um dir zu sagen: Du bist nicht allein. Und vielleicht ein Stück weit um meine eigenen Ängste und Sorgen ins www zu schießen.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute